Die S4 wird von strukturellen Problemen gebremst

Nico Weinmann erwartet lange Umsetzungsphase für Verbesserungen

Heilbronn – „Bei der Behebung der Pünktlichkeitsprobleme auf der Strecke der S4 zwischen Karlsruhe und Öhringen kämpft die AVG an zwei Fronten: Personal und Infrastruktur“, konstatiert der Heilbronner Landtagsabgeordnete Nico Weinmann (FDP) die Antwort des Verkehrsministeriums auf seine Anfrage und ergänzt: „Im Sinne der Fahrgäste und gerade wenn der ÖPNV, nicht zuletzt vor dem Hintergrund drohender Fahrverbote, eine sinnvolle Alternative zum Individualverkehr darstellen soll, braucht die AVG dabei verlässliche Unterstützung.“

Beim Landesverkehrsministerium erkennt Weinmann dafür allerdings keine Ansätze. „Wenn das Land sich rühmt, die AVG zur Vorhaltung von Ausbildungskapazitäten verpflichtet zu haben, um den Personalmangel zu beheben, dann ist das Augenwischerei. Die Kapazitäten gibt es ja bereits, sie werden angesichts des Bewerbermangels in der Branche aber nicht nachgefragt“, erklärt der Abgeordnete.

„Auch die Zukunftsvorstellungen mit engerer Taktung der Züge scheinen einem luftleeren Raum entsprungen“, kritisiert Nico Weinmann. „Natürlich wünsche wir uns mehr Züge. Bevor diese eingesetzt werden können, muss aber zunächst einmal die Infrastruktur ertüchtigt werden hin zu einem durchgehend zweigleisigen Netz, gerade zwischen Leingarten und Schwaigern. Das zu realisieren, ist in diesem Zusammenhang die dringlichste Aufgabe der Verkehrspolitik.“ Schon heute sind viele Verspätungen der S4 auf die eingleisigen Nadelöhre der Strecke zurückzuführen, wie auch das Verkehrsministerium in seiner Stellungnahme schreibt.

„Letztlich“, bilanziert Weinmann, „haben die Antworten der Landesregierung weitere Fragen aufgeworfen. Diese möchte ich in Gesprächen mit den Trägern der S4 erörtern.“