Hilfen für die Kulturschaffenden und Solidarität mit den Medizinstudierenden sind angezeigt

Immense Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wissenschaft, Forschung und Kunst

In der heutigen Sitzung des Wissenschaftsausschusses des Landtags, der auf Antrag der Fraktionen von FDP/DVP und SPD öffentlich zum Thema Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Hochschulen und die Kulturschaffenden tagte, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises Wissenschaft der FDP/DVP Fraktion, Nico Weinmann:

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Wissenschaft, Forschung und Kunst sind immens. Das Sommersemester konnte an den Hochschulen in dieser Woche nur beginnen, weil sich allerorten um kreative Lösungen und digitale Alternativen zum bisherigen Präsenzstudium bemüht wurde. Ich halte es für zwingend, dass wir die Hochschulen im Land personell und monetär unterstützen, damit das Sommersemester kein verlorenes Semester wird.

Besonders bedrückend ist die Situation der Medizinstudierenden, die eigentlich jüngst ihr zweites Examen geschrieben hätten. Viele sind dem Aufruf von Ministerin Bauer gefolgt und helfen aktuell in den Krankenhäusern. Die Studierenden bangen nun, ob Ihnen ein ‚Hammerexamen‘ im nächsten Jahr droht, ob die Studieninhalte gewährleistet sind und ob ihre Prüfungen im Herbst sicher stattfinden können. Ich hielte es für einen Affront, wenn wir denjenigen, die sich in dieser schwierigen Zeit solidarisch zeigen, vonseiten der Politik die Solidarität verweigern würden. Wir müssen dafür sorgen, dass keine Nachteile für die künftigen Ärzte bei Prüfungen oder beim Eintritt in den Arbeitsmarkt entstehen.

Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass es bei den Kulturschaffenden zu keinem Massenexitus kommt. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben die Branche als eine der ersten lahmgelegt und das Verbot von Großveranstaltungen bis in den Sommer wirkt für viele wie ein Berufsverbot für ein halbes Jahr. Viele Künstler sind Selbstständige und Kultureinrichtungen sind als Vereine organisiert – für diese passen die derzeitigen Soforthilfen nicht, die auf gewinnorientierte Unternehmen zugeschnitten sind. Wir brauchen deshalb einen Sonderhilfsfonds für die Kultur, so wie er derzeit auch für die Gastronomie und Hotellerie diskutiert wird. Ohne diese Hilfen opfern wir den Kitt, der die Gesellschaft im Innersten zusammenhält – die Kultur. Wir müssen auch darauf achten, dass es keine ‚verlorene Künstlergeneration‘ geben wird, die in mittel- und unmittelbarer Folge der Krise jetzt, und möglicherweise auch zukünftig, aus wirtschaftlichen Gründen keine Engagements erhalten werden. Ministerin Bauer ist jetzt gefordert, die notwenigen Hilfen auf den Weg zu bringen.“