Neue Zahlen zur Unterrichtsversorgung liegen vor

Nico Weinmann warnt vor Schulschließungen in ländlichen Bereichen

„Vor allem viele Grundschulen im Kreis sind hinsichtlich einer umfassenden Unterrichtsversorgung gut organisiert“, freut sich der Landtagsabgeordnete Nico Weinmann (FDP). „Einige Schulen allerdings weisen den offiziellen Zahlen zufolge sehr bedenkliche Defizite auf.“

„Gleichzeitig“, gibt Weinmann zu bedenken, „muss auch die Erhebungsmethode der Landesregierung kritisch hinterfragt werden.“ Eine Kleine Anfrage des Abgeordneten hat ergeben, dass der Unterrichtsausfall anhand wochenweiser Stichproben hochgerechnet wird. „Die Validität einer solchen Stichprobe kann leicht durch Sondereffekte verfälscht werden“, zweifelt Weinmann an der Aussagekraft der Untersuchung an. Dabei hat er wenig Verständnis für das Vorgehen des Kultusministeriums: „Für 24,5 Millionen Euro hat Baden-Württemberg zusammen mit Bayern eine Verwaltungssoftware zu Erfassung von Unterrichtsausfällen entwickelt. Während diese im Nachbarland bereits flächendeckend verpflichtend genutzt wird, zieht sich bei uns die Einführung an den Schulen hin.“

Den Grund für dieses Defizit macht Nico Weinmann an oberster Stelle aus: „Seit Jahren mangelt es den Kretschmann-Regierungen an einer Prioritätensetzung zugunsten des Themas Bildung“, findet der Abgeordnete. Beispielhaft nennt er die Arbeitslosigkeit junger Lehrkräfte über die Sommerferien: „Die Behebung von Missständen versprechen, ohne dieses Versprechen einzulösen, fördert nicht die Attraktivität des Berufsbilds und lockt auch keine der dringend benötigten Quereinsteiger für den Unterricht in sogenannten Mangelfächern.“ Als Lösungsansatz fordern die Freien Demokraten, den Schulen mehr Eigenverantwortung in Personalfragen einzuräumen, so wie Baden-Württemberg dies bereits erfolgreich an seinen Hochschulen praktiziert. Weiterhin will die FDP die pädagogische Arbeit stärken, indem administrative Aufgaben nicht mehr von Lehrern, sondern von diese unterstützenden Verwaltungsassistenten erledigt werden.

Zudem sieht der Liberale die Gefahr einer Ausdünnung der Schullandschaft in kleineren Orten. „In vier Grundschulen wurden unter Verweis auf die fehlende Größe keine neuen Schulleiterstellen ausgeschrieben. Auch wenn die Regierung dies mit dem relativ zurückhaltenden Kommentar „eventuell auslaufend“ versehen hat, ist die Entscheidung zur Nichtbesetzung der Leitungsstellen ein deutliches Signal, wohin die Planungen des Landes gehen“, befürchtet Nico Weinmann. Betroffen sind hiervon die Grundschulen Grantschen/Wimmental in Weinsberg, Kleingartach in Eppingen sowie Obergimpern und Fürfeld in Bad Rappenau. „In der FDP halten wir nach wie vor das Leitbild „kurze Beine, kurze Wege“ in der Bildungspolitik hoch“, erklärt Weinmann und fordert: „Die Grundschulversorgung im ländlichen Raum darf nicht Effizienzinteressen geopfert werden.“